Thema Barrierefreiheit:
Technologie & Barrierefreiheit
vom 21.04.2023
Barrierefreiheit ist ein wichtiger Bestandteil der Inklusion und bedeutet, dass
Informationen und Inhalte für alle zugänglich sein sollten. Wenn es um Videos geht, gibt es einige Dinge
zu beachten, um sicherzustellen, dass sie von allen Menschen, einschließlich Menschen mit Behinderungen,
leicht zugänglich sind. Hier sind einige bewährte Tipps zur Erstellung barrierefreier Videos, die die
Barrierefreiheit von Videos verbessern.
Wenn es darum geht, Videos barrierefrei zu gestalten, gibt es einige Dinge zu beachten, um
sicherzustellen, dass sie von allen Menschen, einschließlich Menschen mit Behinderungen, leicht
zugänglich sind. Hier sind einige Best Practices:
Untertitel hinzufügen: Die Verwendung von Untertiteln ist eine der wichtigsten
Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit von Videos. Sie ermöglichen es Menschen mit
Hörbehinderungen, den Inhalt des Videos zu verstehen. Es ist auch hilfreich für Menschen, die das
Video in einer lauten Umgebung ansehen oder die Sprache nicht gut verstehen.
Transkripte bereitstellen: Ein Transkript ist eine schriftliche Version des
gesprochenen Inhalts des Videos. Es kann von Menschen mit Hörbehinderungen genutzt werden, die keine
Untertitel lesen können, und es kann auch als zusätzliche Informationsquelle für alle Zuschauer
dienen. Transkripte sollten, genau wie bei der Einbindung von
Audio-Dateien, in der Regel als Textdatei neben dem Video bereitgestellt werden.
Audiodeskription hinzufügen: Audiodeskriptionen sind gesprochene Beschreibungen von
visuellen Inhalten in einem Video und ermöglichen es blinden oder sehbehinderten Zuschauern, das
Geschehen auf dem Bildschirm zu verstehen. Die Beschreibungen werden in den Pausen im Dialog
eingesetzt und müssen daher sorgfältig getimt werden.
Videos mit einfachen visuellen Elementen gestalten: Vermeide es, komplexe visuelle
Elemente wie schnell wechselnde Bilder oder flackernde Lichter zu verwenden, da sie für Menschen mit
bestimmten Arten von Sehbehinderungen schwer zu verarbeiten sein können.
Videos auf einer barrierefreien Plattform bereitstellen: Stelle sicher, dass das
Video auf einer Plattform bereitgestellt wird, die barrierefrei ist und es ermöglicht, Untertitel
und Audiodeskriptionen hinzuzufügen. Es ist auch wichtig, sicherzustellen, dass die Plattform
einfach zu navigieren ist und eine intuitive Benutzeroberfläche hat.
Barrierefreiheit in den Produktionsprozess einbeziehen: Um sicherzustellen, dass
Videos von Anfang an barrierefrei sind, sollten Barrierefreiheitsaspekte in den gesamten
Produktionsprozess integriert werden. Das bedeutet, dass von der Konzeption und Planung des Videos
bis hin zur Umsetzung und Bereitstellung auf einer Plattform barrierefreie Aspekte berücksichtigt
werden sollten.
Automatische Abspielen von Videos unbedingt vermeiden
Das automatische Abspielen von Videos kann ein Problem für die Barrierefreiheit darstellen. Es kann
Menschen mit Sehbehinderungen oder Hörbehinderungen ausschließen oder stören, die möglicherweise
Schwierigkeiten haben, das Video ohne die entsprechenden Hilfsmittel oder Untertitel zu verstehen.
Außerdem kann es auch andere Benutzer stören, die nicht unbedingt das Video abspielen möchten oder nicht
in der Lage sind, das Video auszuschalten, insbesondere wenn der Ton laut oder störend ist. Es ist daher
empfehlenswert, das automatische Abspielen von Videos zu vermeiden und stattdessen dem Benutzer die
Kontrolle zu geben, ob er das Video abspielen möchte oder nicht.
Durch die Umsetzung dieser Best Practices kannst Du sicherstellen, dass Deine Videos für alle zugänglich
sind, einschließlich Menschen mit Behinderungen. Es ist wichtig, daran zu denken, dass Barrierefreiheit
ein
wesentlicher Bestandteil der Inklusion ist und dass es uns allen zugute kommt, wenn Informationen und
Inhalte für alle zugänglich sind.
Untertitel (captioning)
Es gibt zwei Arten von Untertiteln für Videos oder Fernsehsendungen, das sogenannte "open" und "closed"
Captioning. Bei "open" Captioning werden die Untertitel direkt in das Video eingebettet und können nicht
deaktiviert werden. Bei "closed" Captioning können die Zuschauer die Untertitel ein- oder ausschalten,
je nach Bedarf. Im Detail:
Open Captioning
Open Captioning bezieht sich auf Untertitel, die fest in das Video eingebettet sind und standardmäßig für
jeden Betrachter sichtbar sind. Dies bedeutet, dass jeder Zuschauer die Untertitel sehen kann,
unabhängig davon, ob er hörgeschädigt ist oder nicht. Der Vorteil von Open Captioning ist, dass es für
die meisten Betrachter sehr einfach zu nutzen ist und keine besonderen Kenntnisse oder Tools
erforderlich sind. Ein Nachteil ist jedoch, dass es für einige Zuschauer möglicherweise störend sein
kann, die Untertitel ständig zu sehen, insbesondere wenn sie nicht hörgeschädigt sind.
Closed Captioning
Closed Captioning bezieht sich auf Untertitel, die für den Betrachter optional sind und ein- oder
ausgeschaltet werden können. Closed Captions sind in einer separaten Datei enthalten, die mit dem Video
synchronisiert ist. Ein Vorteil von Closed Captioning ist, dass es für diejenigen Betrachter, die die
Untertitel benötigen, sehr nützlich ist, aber für diejenigen, die sie nicht benötigen, nicht störend
ist. Ein Nachteil ist jedoch, dass es für einige Zuschauer möglicherweise schwierig ist, herauszufinden,
wie sie die Untertitel aktivieren oder deaktivieren können.
Insgesamt gibt es also Vor- und Nachteile für beide Ansätze, und es hängt von den Bedürfnissen und
Präferenzen der Zielgruppe ab, welcher Ansatz am besten geeignet ist. Um sicherzustellen, dass Videos
für alle Betrachter zugänglich sind, ist es jedoch wichtig, zumindest eine der beiden Optionen
anzubieten.
Code-Beispiele
Hier sind einige Code-Beispiele, die Dir helfen können, Videos barrierefrei in Deine Webseite zu
integrieren:
HTML5-Video-Tag mit Untertiteln und Bildunterschriften:
Dieses Code-Beispiel zeigt ein HTML5-Video-Tag mit Untertiteln und Bildunterschriften. Die
source-Tags stellen sicher, dass das Video in verschiedenen Formaten und Größen
verfügbar ist und von
jedem Browser wiedergegeben werden kann. Die track-Tags fügen Untertitel,
Bildunterschriften und Beschreibungen hinzu, die von Screenreadern
gelesen werden können.
Video-Tag mit Verweis auf barrierefreie Version des Videos:
<video controls>
<source src="video.mp4" type="video/mp4">
<a href="accessible-version.html">Barrierefreie Version des Videos</a>
</video>
Dieses Code-Beispiel zeigt ein Video-Tag mit einem Verweis auf eine barrierefreie Version des
Videos. Falls das Video nicht barrierefrei ist, können Nutzer auf die barrierefreie Version
zugreifen, um das Video mit Bildbeschreibungen oder Untertiteln zu sehen.
Verwendung von ARIA-Attributen zur Verbesserung der Barrierefreiheit:
Dieses Code-Beispiel zeigt die Verwendung von ARIA-Attributen, um die
Barrierefreiheit eines Videos zu verbessern. Das role="application"-Attribut gibt
an, dass das
Video als Anwendung behandelt werden soll, das aria-label-Attribut beschreibt den
Zweck des
Video Players und das tabindex="0"-Attribut ermöglicht es Nutzern, den Video Player
mit der
Tastatur zu steuern. Der aria-labelledby-Attribut verweist auf den Titel des
Videos, der als
h2-Element über dem Video-Tag platziert ist.
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